SCHEFFAU am TENNENGEBIRGE

Die Filialkirche zum Hl. Ulrich13.1) Die Filialkirche zum Hl. Ulrich

a) Geschichte und Beschreibung

Die spätgotische Filialkirche liegt in der Ortsmitte. Sie ist eine Wandpfeilerkirche mit Westturm. Urkundlich erwähnt: 1475, aus dieser Zeit Ablass für sie. Jetzige Kirche 1500 geweiht.

Glasmalerei: im südöstlichen Chorfenster Hl. Rudolf, Hl. Rupert, Hl. Elisabeth, Hl. Ulrich, Hl. Margareta, Hl. Katharina. Kreuzigung, Ölberg, Hl. Paulus, Hl. Petrus, im Dreipaß Antlitz Christi und 2 Engelsköpfe

Hochaltar: Mittelfigur Maria mit Kind und Figur, Hl. Rupert, rechte Figur Hl. Ulrich, Aufsatzfiguren Gottvater, Hl. Heinrich und Hl. Benedikt

Figurengruppe: Pieta, Rosenkranzmadonna

Bilder: Himmelfahrt Mariens. Kreuzigung und Christus an der Geißelsäule; Trinität mit Maria und Joseph sowie Seelen im Fegefeuer.

b) Wallfahrt

Kultgegenstand: Statue des Hl. Ulrich auf dem Hochaltar (um 1510). - Daneben Grab einer Volksheiligen, Sand Grucg, Sand Gryn oder Gruen. Auf dem Stein, der jetzt bei der Nordtür eingemauert ist, die schwer lesbare Inschrift: hie leit die heilig (j)on (ch)fraw sand g(r)yn . . . .die dem synder gen got erwirbt . . . ist fried und suen (15. Jahrh.). Der Stein scheint sich früher an einer anderen Stelle der Kirche befunden zu haben, zusammen mit einem ebenfalls verehrten Grabmal eines Rudolphus, das aber verschwunden ist. Wahrscheinlich handelte es sich um eine zerstörte Tumba.

Legende: Der Leib der Sand Gruen ruht zwar in der Kirche zu Scheffau, ihre Seele sei aber noch vor dem Angesichte Gottes und zwar bis zur Stunde hin verbannt, da ihr Sarg den Hochaltar berühren würde. Die Zeit der Erlösung naht indessen heran. Der Sarg, der am Eingang der Kirche in die Gruft gesenkt wurde, schwebe schon wirklich über die Mitte derselben dem Hochaltar zu. - Die Identifikation der Volksheiligen mit einer Klosterfrau Katharina Czukkin ist indessen abzulehnen.

Wallfahrtsmotiv: Pferdesegnung bei dem Hl. Ulrich, der für dieses Patronat ganz ungewöhnlich ist. Schon 1577 äußert sich der Pfarrer von Kuchl: «Noch bey Menschengedenken ist eine große Wallfahrt, sonderlich aus dem Land Bayern zum St. Ulrich Gottshaus gewesen und haben etwa die Kirchförter ihre Roß dahingebracht und sie wiederumben mit ihrem Opfer geleset, daß allsoviel Gottsberath gefallen und die Kirchen stattlich hat mugen unterhalten werden, welche Wallfahrt aber durchaus abgenommen.«

Votiv: Für Pferde noch manchmal Kerzenopfer.

Wallfahrtszuzug: Salzburg aus der Umgebung, früher auch Bayern. »Paruchus dicit (1638), magnum ad hanc exelesiam populum habere devotionem.« Ein, großer eiserner Opferstock erinnert noch jetzt an die alte, heute verschwundene Wallfahrtsherrlichkeit.

c) Geomantie

Möchte von Dir gefunden und erforscht werden!

 

 
 
zur Übersicht