ALLGEMEINES
1.3) Entstehung von Kultplätzen Es gibt keine schriftlichen Dokumente, wie die ersten Naturheiligtümer an bestimmten Plätzen entstanden sein könnten. Vielleicht könnte es folgendermaßen gewesen sein: Die Menschen spürten die besonderen Energien des Ortes und sahen eine besonders üppige Vegetation. Großen und kraftstrotzenden Bäumen sah man ihren guten Wuchs und ihre Fruchtbarkeit an und deutete, dass die alles belebende Gottheit diesem Platz besonders zugeneigt war. Es wäre daher naheliegend, dass man an solchen Plätzen um die eigene Stärkung und Fruchtbarkeit betete. Die Menschen beteten nicht Bäume und Steine an, sondern sie beteten wie wir, zu jener Gottheit, die in allem Leben steht und wirkt! Vielfach werden in den Mythen und in der Bibel solche Plätze beschrieben, wo eine Göttin oder ein Gott verehrt wurden. Die Menschen errichteten einen Stein oder pflanzten einen Heiligen Baum und - es entstand ein Kultplatz. Einige Beispiele aus der Bibel: In Gilgal stellte Josua die zwölf Steine auf, die man aus dem Jordan mitgenommen hatte. ... Diese Steine dienen zur Erinnerung, dass Israel trockenen Fußes durch den Jordan gegangen ist. (Josua 4, 20-24) So schloss Josua an jenem Tag in Sichem für das Volk einen Bund mit dem Herrn und gab dem Volk Gesetz und Recht. Und er schrieb alle diese Worte in das Buch des Gesetzes Gottes, und er nahm einen großen Stein und stellte ihn in Sichem unter der Eiche beim Heiligtum des Herrn auf. (Josua 24, 25-27) Durch diese Stein-Errichtung sowie durch die kultischen Handlungen und Gebete verstärkt sich die Energie an solchen Plätzen. An besonders starken YIN-Plätzen mit geringer Vegetation hatten die Schamanen ihre vergeistigenden Plätze, wo sie ihre Lösungsträume träumten für ihre Sippe oder ihr Volk. Zusammenfassende Erfahrung, wie Kultplätze entstanden sein könnten:
Mit den Sonnenortungen in Steinkreisen oder Pfahlkreisen entstanden Kraftlinien, die nach den Sonnenauf- und Sonnenuntergängen an den Tagen der acht ältesten Feste ausgerichtet waren. Es wurde das mythologische Stirb-und-Werde des Sonnenlaufs gefeiert – zur Sommer- und Wintersonnenwende, zu den Tag-und-Nachtgleichen und genau dazwischen (1.2., 1.5., 1.8., 1.11.) Diese Sonnenortungs-Kraftlinien führen Energie und Information mit sich, die in Jahrtausende langer Kulttradition entstanden sind. Entlang dieser Sonnenortungslinien waren in meist regelmäßigen Abständen Kultplätze, die in Verbindung mit dem Steinkreis waren. Später wurden auf oder neben diesen Kultplätzen die meisten christlichen Kirchen, Kapellen und Marterln Mitteleuropas errichtet. Durch das Christentum wurde dieses Verbindungsnetz »kultiviert« und verchristlicht. Somit sind heute die meisten Kirchen, die bis zur Barockzeit gebaut wurden, auf diese Weise mitsammen verbunden. |
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