ALLGEMEINES
1.14) Auffinden von Naturheiligtümern heute Begriffe machen wissend. Ergriffenheit macht weise. Wenn wir einmal ein geomantisches Gespür entwickelt haben, so finden wir in unserer nächsten Umgebung viele Plätze, die auf eine frühe Besiedelung oder auf Kultplätze hinweisen. Unsere Heimat ist voll von diesen Plätzen und warten darauf, wiederentdeckt zu werden und natürlich für die eigene Entwicklung und jener unserer Region genutzt zu werden. In der Folge werden einige Beispiele angeführt, wie wir heute in unserer näheren Heimat alte Plätze auffinden können.
Sagen und Erzählungen In Geschichten, wo Teufel vorkommen haben wir es meist mit Plätzen zu tun, die von vorchristlichen Religionen (Heiden sind die »armen Teufel«, die vom Christentum noch nichts wissen) als Kultplatz benutzt wurden. Oder/und die Orte wurden als Abgrenzung zur christlichen Religion »verteufelt«, damit die Menschen in die christliche Kirche kommen und nicht bei Steinen oder Bäumen ihre alten Kulte feiern. Orts-
und Flurnamen 26) Nachstehend einige Beispiele: Kultplätze auf Heiligen Bergen Besonderer Bewuchs: Geht man mit offenen Augen durch unsere Landschaft, so können wir Plätze entdecken, die einen besonderen Baum- und Pflanzenwuchs aufweisen. Starke Bäume, sattes Grün der Pflanzen zeigen die gute wachstumsfördernde Energie an. Da alles Fruchtbringende und reichliches Wachstum als eine Zuwendung der Gottheit (meist weiblich) zu den Menschen verstanden wurde, sind solche Orte zu Kultplätzen geworden. Aber auch Kümmerwuchs, Ausbleiben von Pflanzen und Bäumen, oder Pilzkreise - sogenannte Hexenkreise - waren früheren Kulturen heilig und wurden zu Orten der Meditation oder Intuition oder den Schamanen zu Plätzen für besondere Träume und Eingebungen. An Orten der Kraft in der Natur findet man fast immer Baum- oder Pflanzenanomalien. Der Bewuchs gibt auch Auskunft über die Energie eines Ortes. Entweder erfahren wir etwas über die Mythologie der Pflanzen und Bäume, die uns Auskunft über die Energiequalität und der möglichen Nutzung des Platzes gibt oder über deren Heilwirkung. Landschaftsformen: Berge und Steine waren seit jeher - entsprechend ihrer Dauerhaftigkeit und Monumentalität - den Menschen heilig. In fast allen Kulturen finden wir Heilige Berge, wie zum Beispiel bei uns der Großglockner, der Grimming, der Similaun, der Ötscher, der Zeißberg usw. Sanfte Hügel, die manchmal inmitten von Ebenen sich erheben, oftmals mit einem Kulm- oder Riegel-Namen bezeichnet sind, gehen meist auf keltische Kulttraditionen zurück. Manchmal steht eine Kirche auf einem solchen traditionsreichen Hügel. Und sehr oft sind diese Kirchen entweder dem Heiligen Michael, dem Heiligen Georg oder der drachenzähmenden Heiligen Margarete geweiht. Solche Hügel wurden früher meist zur kosmischen Beobachtung benützt, um entsprechend der Jahreszeit, die Feste zu feiern und zur richtigen Zeit zu säen, Bäume zu beschneiden oder Früchte/Korn zu ernten. Besondere Steine, als Monolithen oder mehrere zu einem Steinkreis gefügt, die manchmal auch durch ihren Namen auf einen megalithischen Kultplatz hinweisen. Manche Steine haben figurelle Formen (Kröte, Kuh) oder einen Schlupfspalt, die auf kultische Benützung weisen. Für Gesundheit oder Fruchtbarkeit für Mensch, Tier und Feld wurden solche Orte bis in dieses Jahrhundert aufgesucht. Da der Geist und die Energien die Materie formen, so lässt unsere Phantasie Gesichter in den Steinen entdecken. Es können Wesen des Ortes sein, die manchmal zu Kultplätzen wurden. Aber mindestens macht es Spaß, solche Gesichter in den Steinen zu entdecken. Die Mythologie der Landschaft speist ihren Reichtum aus solchen Bildern ihrer Seele. Besondere Quellen- oder Brunnennamen, wie Frauenbründl, Fieberbründl, Marienquelle usw. sprechen für die besondere Qualität des hervorsprudelnden Wassers. Meist sind sie Heilquellen. Solches Wasser ist informations- und energiereich und für uns heilsam. In Flussschleifen sind des Öfteren Kultplätze, Marterl und Kirchen zu finden, da durch diesen Mäander Kraftplätze entstehen. Sind Burgen an solchen Orten, so liegt dieser Energiepunkt in der Burgkapelle. Auch bei Klöstern wurde diese Energie genutzt. |
26) Überwiegend nach Inge Resch-Rauter: Unser keltisches Erbe, Teletool – Verlag, 1992 |
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