1.14) Auffinden von Naturheiligtümern heute
Begriffe machen wissend. Ergriffenheit macht weise.
Bernhard von Clairvaux
Wenn wir einmal ein geomantisches Gespür entwickelt haben, so finden
wir in unserer nächsten Umgebung viele Plätze, die auf eine
frühe Besiedelung oder auf Kultplätze hinweisen. Unsere Heimat
ist voll von diesen Plätzen und warten darauf, wiederentdeckt zu
werden und natürlich für die eigene Entwicklung und jener unserer
Region genutzt zu werden. In der Folge werden einige Beispiele angeführt,
wie wir heute in unserer näheren Heimat alte Plätze auffinden
können.

Sagen und Erzählungen
Legenden, Sagen, Erzählungen und Geschichten sind ortsbezogen, zum
Unterschied von Märchen, Mythen und Sagen. Viele Volkskundler haben
die Sagen und Legenden unserer Heimat gesammelt, die man früher sich
an Winterabenden erzählt hat. Hört man mit dem »geomantischen
Ohr« in diese Sagen und Legenden hinein, so geben sie uns Auskunft
über Energiequalitäten der beschriebenen Orte. Drachen weisen
zum Beispiel auf die Erdenergien von Thermenlinien.
In Geschichten, wo Teufel vorkommen haben wir es meist mit Plätzen
zu tun, die von vorchristlichen Religionen (Heiden sind die »armen
Teufel«, die vom Christentum noch nichts wissen) als Kultplatz benutzt
wurden. Oder/und die Orte wurden als Abgrenzung zur christlichen Religion
»verteufelt«, damit die Menschen in die christliche Kirche
kommen und nicht bei Steinen oder Bäumen ihre alten Kulte feiern.
Orts-
und Flurnamen 26)
Sie sind die ältesten erhaltenen schriftlichen Dokumente unserer
Heimat, denn die Orts- und Flurnamen wurden immer von der folgenden Kultur
von der älteren übernommen. Aus diesen Namen können wir
darauf schließen, was auf diesen Fluren einmal geschehen ist oder
welchen Zweck diese gedient heben.
Nachstehend einige Beispiele:
ACCUS,
Aggsbach >>> Axt, Streit- Opfer- und Kultaxt
Alto-,
Alten-, Ott- >>> hoch, wie heilig, heilige Berge mit Kultstätten
Eichen-,
Linden- und Eschenorte weisen manchmal auf keltische oder germanische
Versammlungsplätze hin.
GES-, GEIS-,
Geislach, Goiser Hügel >>> Orte kultischer Tabus oder Verbotes
OFEN-Kogel
-egg, -eck, -burg >>> oferen > Opfern
Rosengarten,
Rosen- >>> Opfer- und Initiationsorte
-eck, -stein,
-stock, -kal, -horn sind oft Ortungspunkte von Verbindungslinien, die
sich etwa Nord-Süd und Ost-West verbinden lassen. Oft stehen an Plätzen
mit solchen Orten »Rote Kreuze«. Fietz, Runge und Stolla haben
viele solcher Ortungsdreiecke entdeckt.
Galgen-
oder Richtberge haben - entsprechend dem früheren Geschehen an solchen
Plätzen – mitunter eine belastende Energie. Dies muss aber
nicht sein, denn das Gehängtwerden wurde als Opfer des zu versöhnenden
Gottes verstanden.
Kultplätze auf Heiligen Bergen
Heiligenberg,
Altenberg, …
Kreuth-,
Greith-, Pyr-, Tenn-, Thein-, Tulln-, >>> Berge mit Kult- und
Signalfeuer
Schein-,
Schön-, Scheib-, Pyr-, Pira-, Bier- >>> Berge mit Kult-
und Signalfeuer
Spitz-,
Spöck-, Wacht-, Kapf-, Kopf- >>> Beobachtungs- und Wachtplätze
Vogel-,
Fackel-, Vöckla-, >>> Berge mit Kult- und Signalfeuer

Besonderer Bewuchs:
Geht man mit offenen Augen durch unsere Landschaft, so können wir
Plätze entdecken, die einen besonderen Baum- und Pflanzenwuchs aufweisen.
Starke Bäume, sattes Grün der Pflanzen zeigen die gute wachstumsfördernde
Energie an. Da alles Fruchtbringende und reichliches Wachstum als eine
Zuwendung der Gottheit (meist weiblich) zu den Menschen verstanden wurde,
sind solche Orte zu Kultplätzen geworden. Aber auch Kümmerwuchs,
Ausbleiben von Pflanzen und Bäumen, oder Pilzkreise - sogenannte
Hexenkreise - waren früheren Kulturen heilig und wurden zu Orten
der Meditation oder Intuition oder den Schamanen zu Plätzen für
besondere Träume und Eingebungen. An Orten der Kraft in der Natur
findet man fast immer Baum- oder Pflanzenanomalien.
Der Bewuchs gibt auch Auskunft über die Energie eines Ortes. Entweder
erfahren wir etwas über die Mythologie der Pflanzen und Bäume,
die uns Auskunft über die Energiequalität und der möglichen
Nutzung des Platzes gibt oder über deren Heilwirkung.
Landschaftsformen:
Berge
und Steine waren seit jeher - entsprechend ihrer Dauerhaftigkeit und Monumentalität
- den Menschen heilig. In fast allen Kulturen finden wir Heilige Berge,
wie zum Beispiel bei uns der Großglockner, der Grimming, der Similaun,
der Ötscher, der Zeißberg usw.
Sanfte
Hügel, die manchmal inmitten von Ebenen sich erheben, oftmals mit
einem Kulm- oder Riegel-Namen bezeichnet sind, gehen meist auf keltische
Kulttraditionen zurück. Manchmal steht eine Kirche auf einem solchen
traditionsreichen Hügel. Und sehr oft sind diese Kirchen entweder
dem Heiligen Michael, dem Heiligen Georg oder der drachenzähmenden
Heiligen Margarete geweiht. Solche Hügel wurden früher meist
zur kosmischen Beobachtung benützt, um entsprechend der Jahreszeit,
die Feste zu feiern und zur richtigen Zeit zu säen, Bäume zu
beschneiden oder Früchte/Korn zu ernten.
Besondere
Steine, als Monolithen oder mehrere zu einem Steinkreis gefügt, die
manchmal auch durch ihren Namen auf einen megalithischen Kultplatz hinweisen.
Manche Steine haben figurelle Formen (Kröte, Kuh) oder einen Schlupfspalt,
die auf kultische Benützung weisen. Für Gesundheit oder Fruchtbarkeit
für Mensch, Tier und Feld wurden solche Orte bis in dieses Jahrhundert
aufgesucht.
Da der
Geist und die Energien die Materie formen, so lässt unsere Phantasie
Gesichter in den Steinen entdecken. Es können Wesen des Ortes sein,
die manchmal zu Kultplätzen wurden. Aber mindestens macht es Spaß,
solche Gesichter in den Steinen zu entdecken. Die Mythologie der Landschaft
speist ihren Reichtum aus solchen Bildern ihrer Seele.
Besondere
Quellen- oder Brunnennamen, wie Frauenbründl, Fieberbründl,
Marienquelle usw. sprechen für die besondere Qualität des hervorsprudelnden
Wassers. Meist sind sie Heilquellen. Solches Wasser ist informations-
und energiereich und für uns heilsam.

In Flussschleifen sind des Öfteren Kultplätze, Marterl und Kirchen
zu finden, da durch diesen Mäander Kraftplätze entstehen. Sind
Burgen an solchen Orten, so liegt dieser Energiepunkt in der Burgkapelle.
Auch bei Klöstern wurde diese Energie genutzt.
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