GOLLING

6.3) Pass Lueg: Filial- und Wallfahrtskirche Maria Brunneck

Der Ort südlich von Golling, wo die Salzach sich sprudelnd durch die Schlucht des Tennengebirges zwängt, wird Salzachöfen genannt. Östlich davon führt die Bundesstraße 159 über den Pass Lueg, der am Beginn der Motorisierung durch seine Steilheit gefürchtet war. Bereits 1400 v.Chr. verlief hier ein Weg vom Süden in das Salzburger Becken. Diese Verbindung nutzten später die Kelten und Römer, die von Aquilea über den Pass nach Salzburg (Juvavum) und Augsburg (Augusta Vindelicum) gelangten. Auf Passübergängen opferte man seit jeher den Gottheiten als Dank für den Schutz auf dem Weg. Daher finden wir auch hier eine vorchristliche Kultstätte. Die Besonderheit dieses Passes ist, dass in der Nähe der Passhöhe eine Heilige Quelle entspringt, die später zum Ziel von Wallfahrten wurde.

a) Geschichte und Beschreibung

Die barocke Wallfahrtskirche am Pass Lueg zu Unserer Lieben Frau wurde urkundlich 1715 erwähnt, erbaut wurde sie 1764-1766. 1710 schon kleine hölzerne Kapelle, 1727 gemauerte, Messelizenz 1732, 1764-1766 Neubau, 1926 restauriert. Über der Tür: »Im Namen Jesu, Maria, Joseph sollen sich biegen alle Flüche«, was wahrscheinlich dem Fluchen der Kutscher über den steilen Berg gilt. Über kleeblattförmigem Grundriss mit langgestrecktem, flachbogigen geschlossenen Chor.

Hochaltar: um 1765, Altarblatt Ruhe auf der Flucht 1903, seitliche Figuren Hl. Ferdinand und Hl. Barbara, 2.H. 18.Jhdt., Statuetten 4 Evangelisten um 1800

Bilder: Heilige Familie 1730, Ecce Homo, Hl. 3 Könige, Hl. Peregrinus und Hl. Aloysius, alle 2.H. 18.Jhdt., aus der Pfarrkirche Golling, Votivbilder des 18. und 19. Jhdts., in Verwahrung Immaculata, Ährenkleidmadonna, beide 18.Jhdt.

b) Wallfahrt

Kultgegenstand: Rast der Heiligen Familie auf der Flucht nach Ägypten, Ölgemälde 1718 (?).

Legende: Hier rasteten Josef und Maria mit dem göttlichen Kind und als sie dursteten, entsprang die Heilquelle neben der Kapelle zu ihrer Erquickung.

Brunneck Bründl Wallfahrtsmotiv: Heilquelle

Votiv: 5 Votivbilder des 18. Jh.

Wallfahrtszuzug: Die umliegenden Ortschaften. Doch war die Kapelle im 18. Jh. auf gutem Weg zu einer bedeutenderen Kultstätte, als die Aufklärungszeit, die ihre Aufhebung verlangte, diesen Aufschwung abschnitt. Man wusste von mehreren Gebetserhörungen, die aufgeschrieben werden sollten. Namentlich an den goldenen Samstagnächten besucht.

Allfälliges: Kirche nur Donnerstag offen, zugleich Messe.

c) Geomantie

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