HALLEIN

Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt7.8) Dürrnberg: Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt

a) Der Dürrnberg

Kirchweiler mit Werkhäusern der Saline (Stolleneinfahrt in den Salzberg), auf steilem Abhang, südwestlich von Hallein. Seit dem 14. Jhdt. Marien-wallfahrtsort. Wirtschaftliche Bedeutung seit dem Frühmittelalter durch den Salzabbau. Seit 1954 Kurort.

Die Siedlung auf dem Dürrnberg zählt zu den bedeutendsten Zentren keltischer Kunst und Kultur in Europa. Die Salzgewinnung erfolgt zwar schon in der jüngeren Steinzeit, der bergmännische Abbau des Salzes erst ab der späten Hallstattperiode, etwa um 600 v.Chr., Höhepunkt in den folgenden Jahrhunderten. In spätkeltischer Periode (2.-1. Jhdt. v.Chr.) verliert der Bergbau allmählich an Bedeutung, in der Römerzeit kommt er zum Erliegen.

Im Zuge des neuzeitlichen Salzbergbaues stieß man in Tiefen bis zu 120m auf Spuren des prähistorischen Bergbaues. Im Salzbergwerk einiges Fundmaterial an Ort und Stelle; im Gelände ebenfalls noch zahlreiche Spuren der prähistorischen Siedlung erhalten. Der Abbau erfolgte in Stollenmündungen und Abraumhalden besonders entlang der Hofgasse, die den Dürrnberg mit dem Grenzübergang Neuhäusl verbindet, noch erkennbar. Die keltische Siedlung erstreckte sich auf den Moserstein, das anschließende Gelände im Bereich des heutigen Ortskernes sowie auf den so genannten Ramssaukopf, östlich des Ortes. Der Ramsaukopf ist auf Grund seiner Befestigungsanlagen als »Fürstensitz« anzusprechen. Auf der Anhöhe sind zahlreiche künstlich angelegte Podien erkennbar, auf denen einst die in Blockbauweise errichteten Wohnbauten standen.

Reste der in Trockenmauertechnik errichteten Befestigungen vor allem am Nordrand des Plateaus sowie an der Südseite erkennbar. Im kleinen Ramsautal vorwiegend Werksgelände für die Versiedung von Salzsole.

Siedlungs- und Werksgelände von Begräbnisstätten umgeben, diese prähistorischen Friedhöfe nehmen eine Fläche von rund 1 km2 ein. Im Gelände sind noch rund 500 Grabhügel sichtbar. Das reiche Fundmaterial ist im Keltenmuseum Hallein und im SMCA verwahrt.

b) Geschichte und Beschreibung der Kirche

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt ist ein einschiffiger Renaissancebau zur Gänze aus an Ort und Stelle gebrochenen, rötlichen Marmorquadern. Sie ist nach Südosten gerichtet, im Süden ist sie begrenzt durch die nahe Bergwand, ansonst von einer Umfriedungsmauer.

1347 Urkundlich erwähnt
1498 wurde neue Kirche geweiht.
1614 3. Kirche geweiht.
1732 Umbau. Wegen des glänzenden Blechdachs »Die gläserne Kirche« genannt.
1682 bis 1814 Gottesdienst durch Augustiner von Mülln
1857 Pfarrkirche

Hochaltar: in der Mitte Gnadenbild Figur Maria mit Kind, Figuren über den Opfergangsportalen Hl. Joachim und Hl. Anna mit Maria, in der Aufsatzmitte Figur Gottvater und Hl. Geist

Seitenaltar links: Altarblatt Verkündung, seitliche Konsolfiguren Hl. Clara und Hl. Rita, Oberbild Hl. Sippe, seitliche Figuren Hl. Barbara und Hl. Katharina, Aufsatzbekrönung Figur Hl. Rupert

Seitenaltar rechts: Altarblatt Kreuzigung, seitliche Figuren Hl. Johannes Facundo und Hl. Nikolaus da Tolentino, Oberbild Geburt Christi, seitliche Figuren Hl. Michael und Schutzengel, Aufsatzbekrönung Figur Hl. Virgil

Figuren: stehende Maria mit Kind, Halbfiguren der 12 Apostel, auf Konsolen Hl. Rupert, umgeben von 6 Bergknappen, Hl. Augustinus, Hl. Joseph, Hl. Johannes Nepomuk, Prozessionsmadonna

Umfassungsmauer mit drei Kapellen an den Ecken, erb. 1618, im NW Kriegergedächtniskapelle mit Kruzifix 1958, Im W freistehendes Eingangsportal im Form eines Triumphbogens, beidseitig mit Wappen Eb. Markus Sittikus und bez. 1619, Li. daneben Kriegerdenkmal von 1924

c) Wallfahrt

Kultgegenstand a):

Ursprünglicher Kultgegenstand, Marienstatue mit Kind, angeblich von einem Verbrecher Hans Pernegger geschnitzt, der dafür wunderbar begnadet am Leben blieb. Stehende gekrönte Maria, Zepter in der Rechten, segnendes Kind auf Linken, Statue heute im Chor über der Sakristeitür (1627). Ersetzt durch die jetzige Gnadenstatue, auf Wolken thronende Hl. Maria, 12 Sterne um das Haupt, nacktes gekröntes Kind auf dem linken Knie sitzend, das beide Hände entgegenstreckt, Maria hat in der Rechten ein Herz, zu Füßen ein Halbmond (Beginn 17. Jh.).

Kultgegenstand b):

Statue des Hl. Jakob Major,

Wallfahrtsmotiv: Pestgefahr, Wallfahrt der Saalfeldner. Fieberbründl am Zinkenberg oberhalb der Kirche, gotischer Brunnen aus rotgeflecktem Marmor mit polychromer Holzfigur der Muttergottes von D., 18. Jh. - Auflegung von Andachtsbilder 1753 (MB 1776, 37); Heilung von Schäden durch das Ampelöl in den Jahren 1753-1759 (MB 1776, 37, 38, 39, 44); lebloses Kind konnte 1752 getauft werden (MB 1776, 32).

Votiv: MB 1776, 59: »vielfältig hergebrachte silberne und wächserne Votive, Stelzen, geschnitzte Lungen, zersprungene Feuergewehre«. - Große Kerze von Saalfelden, 50 Pfund schwer, 1600 zuerst geopfert, 1649 erneut und seitdem jedes 6. Jahr, brennt ständig. Noch etwa 65 gute Votivbilder, das älteste von 1600 (Pest in Saalfelden), 1673 Brand von Hallein. Zahlreiche Straminstickereien. Von Silber und Wachs gemachtes Augenpaar (MB 1731). In den Devotionalienbuden wurden noch 1937 Wachslungen verkauft.

Wallfahrtszuzug: Das Mirakelbuch 1776 bringt 183 Fälle aus den Jahren 1613-1775, davon 110 Fälle aus Salzburg, 51 ohne Ortsangabe, 11 aus Bayern, 4 aus OÖ., 2 aus Steiermark, je 1 Fall aus Kärnten, Tirol, Schlesien, Oberpfalz und Ungarn. Im 18. Jh. jährlich zirka 14.000 Pilger und 33 Prozessionen, bei der Säkularfeier von 1817 zirka 70.000 Personen

Beliebt als Mehrortswahlfahrt. Am Schutzengelfeste gehen die Obertrumer zum Loretokirchlein in Stadt Salzburg und nach Dürrnberg, am anderen Tage nach St. Leonhard bei Grödig. Die Eilfertigkeit, die ein solcher Weg binnen 2 Tagen erfordert, hat dieser Pilgerschar das Prädikat der »laufenden Trumer« gegeben.

Andere Route: Altötting, Maria-Plain, Dürrnberg, Falkenstein, St. Wolfgang. jetzt Haupttage: 15. August und drei goldene Samstage, 18 Proz. mit 2000 Personen

Allfälliges: Wallfahrt mit brennender Kerze von der Taugl aus bei Kindsnöten (1760); Geld zur verlobten Messe muss erbettelt werden (1770)

d) Geomantie

Die Kirche ist ein liebreizender Ort der Heilung und fördert bei den Frauen Friede und Harmonie. Dies drückt sich im YING-YANG-Verhältnis von 50% : 50% aus. Die Energie stammt von einem Kosmischen Einstrahlpunkt bei der Global-Diagonalgitterkruzung mit 33.000 BE.

In der Kirche finden wir die Energie aller drei Göttinnen Jungfrau-Mutter-Weise Alte. Dies wird auch in der Ikonographie mit Barbara, Maria und Katharina ausgedrückt.

Weiters finden wir Einstrahlpunkte von Mond, Uranus und Pluto im Gotteshaus.

 

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