ABTENAU
2.3) Die Pfarrkirche St. Blasius a) Beschreibung und Geschichte 1124 Urkundliche Erwähnung Die dem Hl. Blasius geweihte spätgotische Wandpfeilerkirche hat einen markanten hohem Westturm, die Westfassade ist zum Marktplatz ausgerichtet, die Kirche ist vom Friedhof mit hoher Umfriedungsmauer umgeben. Das Seitenschiff liegt leicht erhöht gegenüber dem Hauptschiff und könnte als eigene »Annenkirche« gesehen werden. Sie ist mit Kreuzrippen gewölbt und hat einen gotischen Schlussstein mit Symbol der Hand Gottes.
Hochaltar: Seitenaltar links: Altarblatt Skapulier-Madonna (links: Katharina, rechts Barbara) und Verzückung der Hl. Theresia, Seitenkonsolfiguren Hl. Michael und Hl. Raphael mit schönem Hut. Seitenaltar rechts: Altarblatt Hl. Familie, Seitenkonsolfiguren Hl. Gabriel und Schutzengel Seitenschiff: Anna-Altar mit Bild der Hl. Sippe (3 Frauen im Zentrum), mit Ansicht von Abtenau von 1684, 2 Putti, Konsolfiguren Hl. Stephan und Hl. Laurentius. In der Seitenkapelle (Beichtkapelle) stehende Madonna als Königin mit Kind Kanzel: Figuren von Hl. Bernhard und die 4 Kirchenväter. Konsolfiguren: Hl. Florian und Hl. Georg vom ehem. Hochaltar, Segnendes Christuskind um 1625, Hl. Petrus, Hl. Barbara und Hl. Katharina, Immaculata, Hl. Livinus und Nischenfigur Ecco Homo Wandmalerei: Mittelschiff: Im 2. Joch David und Propheten-Medaillons, im 3. Joch Salomonisches Urteil und Werke der Barmherzigkeit. Friedhofskapelle: Urkundlich erstmals im 17. Jh. erwähnt. Derzeitige Kapelle um 1800 erbaut. Rechteckiger Bau mit Schindel-Satteldach. Früher als Aufbahrungsraum benützt. Altarblatt Trinität, Maria und Johannes sowie Seelen im Fegefeuer. Renovierung im Jahr 2006, jetzt Kerzenkapelle genannt. Im Mittelpunkt dieser Kapelle steht eine Madonna mit Kind, welche im Sommer 1996 auf dem Dachboden des Seitenschiffes der Pfarrkirche entdeckt wurde und aus alten Teilen aus der Stiftskirche St. Peter wurde noch eine Bankgruppe gefertigt. b) Der Hl. Blasius 65) »Bischof mit dem erbarmenden Herzen« Blasius: Bischof, Märtyrer geboren: 3. Jh. gestorben: 316 in Sebaste, Armenien (heute Türkei), andere Quellen: 287 Festtag: 3. Februar Patron: von Dubrovnik (Ragusa); der Ärzte, Wollhändler, Schuhmacher, Schneider, Gipser, Weber, Gerber, Bäcker, Maurer, Hutmacher, Musikanten; der Haustiere und Pferde. Hilfe bei: Halsleiden, Husten, Blasenkrankheiten, Blutungen, Geschwüre, Koliken, Zahnschmerzen; gegen die Pest; um eine gute Beichte. Er ist ein Wetterheiliger. Es heißt, der Blasiustag bringe das Winterende. Nothelfer: Er ist einer der 14 Nothelfer 67), deren Verehrung im Spätmittelalter während der Pestplage begann. Sie wurden zu Volksheiligen »zum Angreifen«, da sie sich durch Wunder und praktizierende Nächstenliebe auszeichneten. Das Volk wählte seine Lieblingsheiligen nach eigenen Gesetzen aus. Vita: Die Lebensgeschichte von Blasius beruht größtenteils auf Legenden. Eine davon sagt, er sei ursprünglich Arzt gewesen, eine andere erzählt, er habe mit wilden Tieren in einer Berghöhle gelebt. Zu Beginn des 4. Jh. soll Blasius dann Bischof von Sebaste gewesen sein. Nach einer der Überlieferungen fielen während seiner Amtszeit die Christenverfolger von Kaiser Diokletian in Sebaste ein. Blasius und die anderen Christen flohen. Die Verfolger fanden den Bischof jedoch und ließen ihn in den Kerker werfen und schwer misshandeln. Nach vielen grauenvollen Martern soll Blasius im Jahr 316 zum Tode verurteilt worden sein. Nachdem die Schergen den Körper des Bischofs zuerst mit eisernen Kämmen zerfetzt hatten, enthaupteten sie den standhaften Christen. Bis zuletzt soll Blasius zu Jesus gebetet und seinen Glauben verteidigt haben. Legenden: Brauchtum: Darstellung: als Bischof, oft mit Kamm, Kerze, Buch, Wolf und Schwein (Schweinskopf), Wachsstock. Enthauptung von Blasius. Sein Martyrium durch Wollkämme. Symbole und Interpretationen: Wolf: Möglicherweise hat sich deswegen der Wolf in die Legende »eingeschlichen«. Eine Wölfin nährte Romolus & Remus und auch den irischen Bischof St. Ailbe (+527) als Säugling. Der Wolf (oder Hund) ist auch Symboltier für die Grenze zwischen Leben und Tod sowie das Reittier des Odin/Wotan. Das Fest steht an der Grenze zwischen dem »todbringenden« Winter und dem aufbrechenden Leben des Frühlings/Sommers. Schwein: Es ist bei vielen Völkern das Symboltier der Mutter Erde, der großen Muttergöttin Damit zusammenhängend für Wohlstand, Fülle und Glück. Daher schenken wir heute noch zum Jahreswechsel das Glücksschwein. Schweineköpfe finden wir daher auch als Votivgaben für die Göttin (Terrakotta 5000 v.Chr.). Bei den Juden und Christen wurde das Schwein dämonisiert, um sich von den alten Göttinnenkulten zu distanzieren. c) Geomantie der Kirche Die Energie dieser Kirche ist ungestört und optimal. Das Thema der Kirche ist Kraft und Ausdauer und man bekommt das Gefühl, »So wie es ist, so ist es gut«. Der Raum mit seinen Energien wirkt erhebend und spirituell. Auf dem Volksaltar (Punkt 1), der energetisch optimal platziert ist, befinden sich die Kreuzungspunkte von Global- und Diagonalgitternetz. Genau auf dieser Kreuzung liegt der Kosmische Einstrahlpunkt mit 21.000 BE, der am 3. Februar am stärksten ist. Diese Energie wirkt bei den Frauen auf das Hals-Chakra und den Männern aufs Sexual-Chakra, das die Kreativität stärkt. Das Hauptschiff der Kirche stärkt eher die Männer, das Seitenschiff überwiegend die Frauen in ihren Energien. Neben dem Altar steht das Predigtpult (Ambo) ebenfalls auf dem optimalsten Platz. Hier ist die so genannte Beredsamkeitszone, die beim Predigen und bei der Verkündigung die Kraft des Hl. Geistes unterstützt. Durch das linke Kirchenschiff mit dem Marienaltar mit starken YIN-Qualitäten wird die YANG-Qualität des Hauptschiffs optimal harmonisiert. Daher bringt uns diese Kirche in Harmonie mit unserer andersgeschlechtlichen Seite (Animus, Anima). Das »Frauenschiff« stärkt die Frauen im Stirn-Chakra, für ihre Intuition, Weisheit und Weitblick. Der Taufstein neben dem Altar ist ebenfalls optimal an seinem Platz. |
65) Überwiegend nach: Die 14 Nothelfer so zu Anger und in den Alpenländern.
Anger 1993, sowie Reclams Lexikon der Heiligen und Schauberger-Schindler:
Heilige und Namenspatrone. 66) Siehe Glossar 67) Wenn man den keltischen Bauern-Kalender betrachtet, wo es 14 Wochentage gab und einen heiligen »Mond-Tag«, das war der Voll- bzw. der Neumondtag, so ist anzunehmen, dass die 14 Nothelfer die Tagesheiligen dieser Mond-Wochentage waren. Auch heute noch haben wir für jeden Wochentag einen (heidnischen) Patron, wie Mond (Montag), Mars (Dienstag), Merkur (Mittwoch – Mercredi) usw. |
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